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Sa./So., 19./20. Jan. 2019:

Nachts um 0:00 Uhr geht der öffentliche Bus nach Cabanaconde im Colca-Tal. Ich hab natürlich nicht geschlafen und das Hostel noch schnell um einen Tag gekürzt. Interessant wer sich alles um die Uhrzeit in den Bus setzt. Na ja, es ist Wochenende und viele fahren heim zu ihren Familien und Nachtbusse sind günstiger. Ist mir auch egal. Ich bin hundemüde und mein Nebensitz bleibt erstmal frei. Also dauert es auch nicht lange bis mir die Augen zu fallen. Das hält jedoch meist nicht lange, weil mein innerer Alarm sich immer wieder meldet, um nach meinem Rucksack zu sehen. Um 7 Uhr sind wir da. Ich gehe erstmal in ein Hostel und frühstücke dort. Hier treffe ich Simge wieder. Ein Deutsche, die ich in Paracas kennengelernt hatte. Ich komme in die kleine Stube und sie sitze einfach so dort. Das ist beim Reisen echt klasse. Stets triffst du bekannte Leute und lernst neu kennen.

Einschub:
Das Colca-Tal (auch Colca-Canyon; spanisch Cañón oder Valle del Colca) ist eine Schlucht bei Chivay in Peru, 97 km nördlich von Arequipa. Er ist, je nachdem ob man vom höchsten Berggipfel nahe der Schlucht aus bis zum Río Colca misst oder vom Rand der Schlucht, 3.269 m bzw. 1.200 m tief. Der Grand Canyon ist dagegen (nur) etwa 1.800 m tief. Damit ist der Cañón del Colca der zweittiefste Canyon der Welt. Aus geologischer Sicht ist der Cañón del Colca mit weniger als 100 Millionen Jahren als jung zu betrachten.
Felsmalereien und Höhlen, in denen einst die sogenannten „Colcas“, Behälter für die Lagerung von Getreide, aufbewahrt wurden, zeugen von der Vergangenheit der Collagua-Kultur; der ursprünglichen Bewohner der Region.

Nach dem Frühstück entscheide ich, zuerst zum Cruz del Condor zu gehen und danach eine Tour durchs Tal zu machen. Also ab ins Collectivo (Sammeltaxi) und hingefahren. Ich bin noch vor den ganzen Touristen-Busse da und es ist super toll. Ein Condor sitzt sogar in nächster Nähe und denkt sich wohl seinen Teil über uns. Draussen über dem Tal schweben 5-8 Kondore majestätisch dahin. Ich betrachte mir die Szenerie eine Weile und dann trudeln auch schon die ersten Mini-Busse mit den Touris ein. Ich mache mich davon. Es ist ca. 9 Uhr und ein öffentlicher Bus ist weit und breit nirgends zu sehen. Also laufe ich los die Strasse entlang. Irgendwann kommt doch ein Bus vorbei, den ich anhalte und hineinspringe.

Um halb zehn bin ich am Startpunkt für meine Wanderung durch das Colca-Tal. Es geht zuerst nach San Juan den Chuccho stets den Berg hinunter Richtung Rio Colca, dann über eine Hängebrücke rüber und auf der anderen Seite wieder ich in Richtung Malata und dann weiter zur Oase Sangalle. Die Landschaft ist beeindruckend mit ihren Farben und Formen. Ich habe besten Blick auf die umliegenden schneebedeckten Berge, die übergehen in grüne Hänge, welche sich dann in die ockerfarbenen steilen Wände des Tals verwandeln. Auf dem Weg zur Oase verfehle ich das eine oder andere Mal den Abzweig und komme so auf andere, kaum begangene Pfade. Manchmal geht mir etwas die Düse, weil das Gelände so unübersichtlich ist, dass eine Orientierung manches Mal schwer fällt und mein Wasser leider auch endlich ist. Doch die beste Wahl ist, zum letzten Punkt mit einem Wegweiser zurückgehen und neu orientieren. So komme ich um ca. halb vier in der Oase an. Ich bin echt geschafft. Den ganzen Tag in der Hitze mit mittelschwerem Rucksack und so gut wie keiner Stunde Schlaf zeigt macht sich nun deutlich bemerkbar.

Ich treffe in der ersten Lodge wieder Simge und ihre Reisebekannte. Ich entscheide, die Nacht hier zu verbringen und mich im Pool etwas zu erholen. Die beiden Damen machen sich noch auf den ca. 3-4-stündigen Aufstieg nach Cabanconde. Respekt. Nach dem Bad und der Dusche schaue ich mir die Lodge nebenan an und finde, dass mir diese besser zusagt Also, geht nicht, gibt es nicht. Ich erkläre dem Herbergsvater, dass ich zum Wettbewerb wechsle und bekomme zumindest noch die halbe Miete zurück. Schließlich habe ich geduscht und im Pool gebadet! Dort angekommen, beziehe ich meine kleine Hütte und werfe mich erstmal auf die Matte. Eigentlich will ich nur 1-2 h ruhen, aus denen werden dann 12h… Am nächsten Morgen um 6 Uhr werde ich wieder wach und fühle mich richtig gut. Das Bett war auch klasse. So nehme ich nach dem Frühstück die knapp 1.200 Höhenmetern in Angriff und bin nach 2,5h oben am Ausstieg angekommen. So bin ich auch früher als gedacht an der Bushaltestelle und kann noch einen früheren Bus bekommen. Das hilft mir, da ich morgen ja auf den Chachani gehen will und dazu noch einiges besorgen will.

Tolle und zugleich recht anstrengende 2 Tage in einer wilden, fast unberührten Natur gehen zu Ende.