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Fr., 11. Jan. 2019:

Wie häufig mache ich am ersten Tag in einer neuen Stadt eine Free Walking Tour. Ich kann es nur jedem empfehlen. Es sind lokale Leute, die in der Regel viel wissen und Insights haben. Außerdem ist es nicht kommerziell sondern die leben von den Tips (Trinkgeld), die sie erhalten. Zudem ist die Uhrzeit um 10:30 Uhr nach einem langen Reisetag sehr angenehm. Wir treffen uns in einem Hostel nahe zu meinem, so dass ich nur wenige Gehminuten bis dorthin habe. Daher kann ich noch einiges erledigen, z.B. einen neue SIM-Karte kaufen oder neues Geld holen. Ja, hurra ich bin in Peru! Und wie läuft’s….? Na ja, der erste Shop hat einen Systemausfall…lach und der zweite öffnet erst um 10 Uhr…schrei. Dann wird das wohl erst morgen etwas. Nachdem ich dann noch zig ATMs (Geldautomaten) abgelaufen bin, bis ich einen ohne Gebühren gefunden hatte, ist es auch Zeit, zum Treffpunkt zu gehen. Es sind massig Leute da (wie meist) und dann geht’s zur Metrostation, damit wir ins Centro Historico kommen. Das sind ca. 30 min mit dem Schnellbus. Ja, Lima ist keine kleine Stadt.

Einschub:
Lima, die Hauptstadt Perus, liegt an der trockenen Pazifikküste des Landes. Sie ist eine betriebsame Metropole, eine der größten Städte Südamerikas mit ca. 10 Mio. Einwohnern und verfügt über ein gut erhaltenes Zentrum aus der Kolonialzeit. Die Stadt Lima erhielt ihren Namen aufgrund ihrer indigenen Wurzeln; der Name stammt vermutlich vom Jaqaru-Wort lima – limaq oder limaq – wayta, das „gelbe Blume“ bedeutet. Eine zweite Möglichkeit ist, dass der Name sich vom Quechua-Wort rimaq (bzw. Wanka limaq) herleitet, das übersetzt „Sprecher“ bedeutet. Hierfür spricht die Tatsache, dass der Fluss, an dem die Stadt liegt, Río Rímac (Quechua: Rimaq) heißt. Schon vor der Ankunft der Spanier war der Großraum von Lima das am dichtesten besiedelte Gebiet der peruanischen Küste.Am 18. Januar 1535 wurde Lima von dem spanischen Eroberer Francisco Pizarro unter dem Namen Ciudad de los Reyes (Stadt der Könige) auf einer Eingeborenensiedlung am Südufer des Flusses Rimac gegründet. Für Pizarro waren strategische Überlegungen entscheidend, als er sich für das fruchtbare Tal des Río Rímac entschied. So befand er sich für den Notfall in der Nähe seiner Schiffe und hatte dennoch einen guten Ausgangspunkt, um relativ schnell in die Zentralanden zu gelangen.

Im Zentrum angekommen starten wir unsere Tour am Plaza de Armas. Die Plaza Mayor oder Plaza de Armas von Lima ist der Geburtsort der Stadt Lima sowie der Kern der Stadt. Er liegt im historischen Zentrum von Lima und ist umgeben vom Regierungspalast, der Kathedrale von Lima, dem Erzbischofspalast von Lima, dem Stadtpalast und dem Palast der Vereinigung. Wobei das einzig wirklich alte Gebäude ein Teil der Kathedrale ist. Alle anderen Gebäude sind aus dem 20 Jhd. auch wenn sie koloniale Architektur tragen. Die meisten Gebäude darunter auch die Kathedrale sind bei Erdbeben stark beschädigt worden und haben daher mehrere Architekturstile in ihrem Erscheinungsbild.

Zu diesem Zeitpunkt findet gerade auch der Wechsel der Wache im Regierungspalast statt. Ein 1-stündiges Schauspiel mit Musik und Paraden im Innenhof des Plastes, welches schön anzusehen ist. Wobei es keinen wirklichen offiziellen Charakter hat, es ist mehr für die Touristen. Dabei wird auch sehr unterschiedliche Musik gespielt. Südamerikanisch, moderne Klassiker und wenn man Geburtstag hat, geht auch „Happy Birthday“ :-)).

Auf der Tour lerne ich Alessandro aus Rom kennen. Er arbeitet für eine NGO in Libyen im Rahmen der UNHCR in den Flüchtlingslagern. Der hat Geschichten zu erzählen, Mann o Mann. Wir verstehen uns ganz prächtig und es stellt sich wieder heraus, dass wir dem selben Trek folgen. Also wird schnell klar dass wir uns in Arequipa wieder sehen. Fein, freut mich. Vor allem er ist einer der ersten, den ich treffe, der Fragen stellt. Zu Deutschland, zu mir und meinem Job etc. Und er erzählt viel von Italien. Er hat echt Ahnung, nicht umsonst hat internationale Beziehungen und nochmal irgendwas studiert :-)).

Der letzte Punkt unsere Tour ist ein Pisco Bar. Dort können wir das Landesgetränk schlechthin, den Pisco Sour und noch andere Abwandlungen davon testen. Im Anschluss gehen wir mit unserem Guide Jose Mittagessen und machen dann nachmittags auch noch die zweite Tour im Viertel Babanco mit. Alessandro ist auch von der Partie. Baranco ist das Viertel der Bohème, viele Musiker, Maler, Dichter, Schriftsteller und andere Kreative sind in diesem Viertel zu finden. Abends sitzen wir dann noch fein in einem Restaurant und schauen uns den Sonnenuntergang an. Ein feiner Tag geht seinem Ende zu.