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So., 23. Dez. 2018:

Jetzt war ich eine Woche zu Hause, um für die Beisetzung von unserer Mam zusammen mit meiner Schwester alles zu organisieren. Da der Termin erst im neuen Jahr stattfinden wird, habe ich entschieden, wieder nach Südamerika zurückzugehen und meine Reise fortzusetzen. Und so geht’s heute wieder nach Bogota, um von dort aus gleich nach Medellin weiterzufliegen. Ich bin jetzt auf der Route Richtung Norden an die karibische Küste. Die Kaffeeregion werde ich am Schluss meiner Reise anhängen, da das jetzt gerade nicht in den Zeitplan passt. Also, der Bericht kommt dann noch.

Die Flüge von Stuttgart über Frankfurt nach Bogota haben gut geklappt und nun heisst es das Gepäck einsammeln und den Weiterflug nach Medellin klar zu machen. Zeit genug ist für den Wechsel und das Ticket habe ich auch schon. D.h. Gepäck abgeben und der Drops ist gelutscht. Nach einigen Extrakilometern an Weg habe ich es dann auch geschafft und sitze im Bomber nach Medellin. Der große Spass wartet noch. Der Tranfer vom Flughafen in Medellin in die Stadt zu meinem Hostel. Ich habe mir vorgenommen kein Taxi zu nehmen, sondern mit dem öffentlichen Bus zu fahren…

Gesagt getan. Kurz eine Info eingeholt, wo die Busse abfahren und schon sitze ich in einem drin. Zur Sicherheit frage ich noch eine Mitfahrerin, die alles bestätigt. Mir fällt nur auf, das keiner Gepäck dabei hat. Wie auch, die haben es auch abgegeben und im Kofferraum deponiert. Also wieder raus aus der Kutsche mit meinem Riesen-Rucksack und dem Schaffner in die Hand gedrückt. Als ich ihn frage, ob das der richrige Bus ist, zeigt er auf einen anderen… Ich sagte ja, der Spass kommt noch! Nun denn, alles wieder aus dem Bus geholt und in den nächsten verfrachtet. Da sitzen gerade mal 8 Figuren drin und es ist in der Regel so, dass der Bus erst fährt, wennn er auch voll ist. Und leider herrscht keine reger Andrang, so dass sich die Abfahrt in Kürze ergeben würde. Ich überlege hin und her. Ich bin mittlerweile 24h auf den Beinen und will einfach nur ins Bett. Der Schaffer meint noch ca. 20 min. und dann geht’s los. 20 südamerikanische Minuten, denke ich und hole meine Sachen erneut aus dem Bus und setzte mich in ein Taxi.

Wie die meisten wissen kommt Pablo Montoya, ein ehem. Formel 1-Pilot, aus Kolumbien… Und so wie sich mein Fahrer zeigt, werden hier diese Talente vornehmlich in Taxis auf öffentlichen Strassen ausgebildet. Zum Glück, denke ich, ist mein Rucksack so schwer und erzeugt zusätzlichen mechanischen Abtrieb für unserer französischen Rennzwerg. Medellin selbst liegt etwas in einem Kessel und so müssen wir einige Serpentinen mutig ins Auge schauen bis wir unten mit neuer Bestzeit angekommen sind.Puh. Alexander, mein Taxisfahrer, lächelt zufrieden als wir da sind und gibt mir noch seine Mobilnummer für weitere Trainingsfahrten mit ihm. Mal sehen…

Im Hostel läuft alles anders wie geplant, jedoch ist ein Bett im 4er-Schlafsaal frei. Ich bin so froh, als ich es sehe und zudem bin ich diese Nacht noch allein. Trotzdem gehe ich noch gegenüber in eine Bar und trinke ein Betthupferl. Schließlich ist es nach meiner inneren Uhr gerade morgens halb sieben (nein, ich trinke morgens um halb sieben kein Bier zu Hause) und an schlafen ist nicht so richtig zu denken.

Dann ist auch gut, ein zweites Helles durfte noch herhalten und jetzt geht’s wirklich ins Bett. Gute Nacht.