Mo., 14. Jan. 2019:
Um 8:00 Uhr heute geht das Boot zu den Ballestas Islands. Also eine geschmeidige Zeit fürs Aufstehen. Natürlich bin ich vor 6 Uhr schon wach und hole mir dann von gegenüber an der Strasse erstmal einen Nescafe zum wach werden. Die Zeit fliegt so dahin und schon ist es Zeit, zum Treffpunkt zu gehen. Wir sind recht viele Leute, denn auf die gängigen Schnellboote gehen bestimmt auch 50 Personen. Wir laufen zum Bootsanleger und bilden dann (witzigerweise) 2 Reihen. Ist ja wie zu Hause :-)). Egal, wir kommen auf unser Boot und…ich sitze ganz vorne ohne Nebensitzer, da dort unser Tourguide sitzt. Perfekt. So habe ich etwas Platz, meine Kameraequipment abzulegen.
Einschub:
Zuerst geht es zur Candelabra. Der Paracas Candelabra, auch Kandelaber der Anden genannt, ist ein bekannter prähistorischer Geoglyphe, der an der Nordseite der Paracas-Halbinsel in der Pisco-Bucht in Peru gefunden wird. Keramik, die in der Nähe gefunden wurde, wurde auf 200 v. Chr. datiert.
Die Candelabra ist echt beeindruckend, wenn man nur ein paar hundert Meter davon entfernt ist. Sie waren ursprünglich einmal 1-1,2m tief und sind nun durch Erosion ca. 60cm tief sowie ca. 200m lang. Es gibt bisher keinen eindeutigen wissenschaftlichen Beweis über deren wirkliche Herkunft. Im Anschluss geht es weiter zu den Ballestas Islands.
Einschub:
Die Islas Ballestas sind eine Inselgruppe im Distrikt Paracas der Provinz Pisco in der Region Ica in Peru. Sie liegt etwa 20 Kilometer westlich der Stadt Pisco und 300 Kilometer südlich der Hauptstadt Lima im Pazifik. Die Inselgruppe besteht aus den drei Inseln Ballestas Norte, Ballestas Centro und Ballestas Sur (auch Isla Piedra Redonda) sowie mehreren kleinen Felsen.
Wir sehen eine Vielzahl an Vögeln, Seelöwen, Robben und sogar Humboldt-Pinguine, die sich auf den Inseln tummeln. In den Gewässern kommen bis zu 180 Fischarten vor. Die Inseln waren u.a. auch ein Abbaugebiet für den Guano, der für Düngemittel zur Anwendung kam. Dadurch wurde Peru reich und verdiente Milliarden an Dollar. Heute wird auf der Insel alle 5 Jahre die bis zu 4m dicke Guanoschicht abgetragen und dann sind die Tiere wieder für sich. Die Kolonien von Seevögeln sehen aus wie schwarze Teppiche, die auf der Insel liegen. Zudem hat der Vogelkot auf den Felsen teilweise skurrile Muster hinterlassen. Es ist toll, so einen Flecken Erde zu besuchen, an welchem die Tiere noch so leben können ohne in ihrem Lebensbereich bedroht zu werden.
Im Hafen zurück schaue ich mich spontan nach einer Tour für den Nachmittag um. Das Naturreservat bietet einige Flecken, die es lohnt, sich anzuschauen. Es ist ca. halb elf und ich habe Glück. Um 11 Uhr geht eine Tour ins Reservat und es sind noch Plätze frei. Also kurz zurück ins Hostel, Rucksack geschnappt und los. Die Tour beinhaltet das Besucherzentrum, die Kathedrale, Playa Roja und Lagunillas und soll ca. 4h dauern. Perfekt, dann ist der Nachmittag mit einem tollen Ausflug auch genutzt. Der Bus ist kaum gefüllt und so gibt’s ausreichend Platz, um Fotos aus dem Bus machen zu können.
Zuerst geht’s zum Besucherzentrum von wo ich noch an die Lagune laufe an der es Flamingos zu sehen gibt. Dann geht die Fahrt wieder zu Kathedrale. Das ist bzw. war ein von der Natur durch natürliche Erosion geschaffener Rundbogen, der vom Festland zu einem Felsen führte. Leider hat ihn ein Erdbeben 2007 zum Einsturz gebracht. Die Natur hier unglaublich schroff und wild. Steil abfallende Felsen, die direkt im Meer stehen. Viele unterschiedliche Sedimentschichten, die in den Felsen zu erkennen sind geben dem ganzen ein tolles Farbenspiel. Von hier geht es wieder am Playa Yumaque vorbei zum Playa Roja. Der erhielt seinen Namen durch den rötlichen Sand, der einem nahe liegenden Felsen und ehemaligen Vulkan entstammt. Schon irre, der blaue Himmel, dann der gelbe Sand der Wüste, der rote Sand des Strandes und dazu das blau-weißliche Wasser des Meers. Unglaubliche Farben, die die Natur hier hervorbringt.