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Do., 02.Jan. – So., 05. Jan. 2020

Heute, am 2. Januar, geht’s auf große Fahrt Richtung Norden. D.h. auch von einigen Menschen im Hostal Abschied zu nehmen. Anddre, Victor und Salomon sind solche Menschen, die ich in der Zeit kennenlernen durfe und die stets interessiert waren.

Vor der Fahrt bin schon etwas aufgeregt, da die Kolumbianer für ihre Fahrweise berüchtigt sind. Jedoch sind noch Ferien und so ist der Stadtverkehr ziemlich ruhig. Um 12 Uhr geht’s los nach Nobsa, ein kleines Städtchen in der Nähe von Mongui. Und gegen 15 Uhr rolle ich dann schon auf den Parkplatz des Hostels “Villa Sofia”. Eine recht großes und gepflegtes Haus mit gesichertem Parkplatz!

Abends schaue ich mir etwas Mongui an. Mongui ist Kulturerbe und zudem bekannt für die Herstellung von Fussbällen. Wie in allen von den Spaniern gegründeten Städten dominieren der zentrale Platz und die dortige Kirche das Stadtbild. Eine wunderschöne Kulisse. Direkt bei Mongui gibt es das Paramo de Ocetá, eine herrliche Landschaft für schon anspruchsvollere Wanderungen, insb. wegen der Höhe. Es kann bis über 4.000 müM gehen.

Am 4. Januar mache ich eben so eine Tour, die 6-8h Stunden dauern wird. Nach kolumbianischer Zeitrechnung ist um 8 Uhr Treffpunkt. Doch der Kolumbianer hat es bis dahin noch nicht geschafft, seinen Hintern rechtzeitig aus der Furzmulde zu heben und zu frühstücken. So muss das eben jetzt noch geschehen. Ich habe da keine Lust drauf und schnappe mir einen Guide und gehe mit dem schon los. Die kurzatmigen Frühstücker werden eh mit dem Auto hochgebracht :-). Die Tour geht bis auf knapp 4.000 müM und ist schon recht mühsam stellenweise. Jedoch ist der Ausblick sagenhaft und wir sehen sogar die schneebedeckten Gipfel des PNN Cocuy im Norden.

Am 5. Januar geht’s weiter auf meinem Roadtrip durch Kolumbien. El Cocuy bzw. der PNN Cocuy stehen auf meinem Zettel. Ungefähr 6h stehen auf dem Tableau für ca. 200km! Später werde ich verstehen, weshalb es zu diesem unterirdischen Schnitt kommt. Ein großer Teil der Route verläuft im Bergland und, neben den klassischen serpentinenreichen Strassen, wechselt der Strassenbelag von jetzt auf gleich von Asphalt zu Schotter mit Schlaglöchern, die die halbe Strasse einnehmen. So kommt ein Schnitt von 30-40 km/h zustande. Jedoch ist die Landschaft, die mich begleitet umwerfend und einzigartig. Außerdem hat ja der Offroad-Charakter auch seinen Charme, der die Zeit verfliegen lässt.

Um ca. 15 Uhr habe ich meine Ausrüstung im Hostel abgeladen und mache mich auf ins Parkbüro, um meinen Trekkings zu organisieren. Zuerst wird ein Guide benötige und die Chica im Büro sagt mir, dass vor dem 8. Januar eh nix mehr frei ist. Die Zahl der Tourengänger/Tag ist nämlich limitiert. Ca. 150 zur “Laguna Grande de la Sierra”, ca. 80 zum “Pultpito del Diablo” und ca. 40 zum “Ritacuba”. Mist, ich bekomme schon Sorgen, dass das mit den 3 Touren hintereinander wohl ein Traum bleiben wird. Ich will nämlich auf eine Hacienda, dort die Nacht zu Akklimatisierung verbringen und dann jeden Tag ein Trekking machen.Dann steht auf einmal Carlos neben mir, seines Zeichens Guide und wir machen nach etwas Hin und Her den Preis klar und somit ist mein Traum Wirklichkeit geworden. Ich mache 3 aufeinanderfolgende Trekkings mit vorhergehender Akklimatisierung auf der Hacienda “La Esperanza”. Todo bien!

Nacht John Boy.